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Achtsamkeit für (herz)kreative Köpfe: 8 Wege zurück zu dir

Wie du kleine Rituale der Selbstwahrnehmung in deinen Alltag bringst – und dadurch innerlich stabil bleibst, auch wenn draußen alles rauscht.

 

Kennst du das?

Du liegst abends im Bett, scrollst noch schnell durch Mails oder Instagram – und obwohl der Tag lang war, fühlt sich dein Kopf an, als wäre er immer noch mittendrin. Zwischen Ideen, Aufgaben, To-dos und Fragen wie: Hab ich genug geschafft? Bin ich gut genug? Müsste da nicht noch mehr kommen?

So ging es mir lange.

Ich heiße Lina. Ich bin systemische Coachin für achtsame Selbstbestimmung und Senior Creative Consultant in einer Agentur
.
Und ich schreibe diesen Artikel nicht nur als professionelle Begleiterin – sondern auch als jemand, die selbst lange im Autopiloten gelebt hat.

Ich war Anfang, Mitte zwanzig, arbeitete in einer großen Kreativagentur, liebte Gestaltung, Tempo, Energie. Doch in mir war es leer. Ich war ständig „on“ – für Kunden, für mein Team, für Ideen, für Projekte. Aber nicht für mich. Ich wusste nicht, wie ich mich eigentlich fühlte. Ich wusste nicht einmal mehr, warum ich mit dem Menschen zusammenlebte, mit dem ich zusammenlebte. Ich war funktional – aber nicht verbunden. Nicht mit mir, nicht mit dem Leben.

Leichtigkeit war etwas, das ich verwechselte mit Apéro-Abenden, mit durchgefeierten Nächten, mit Lachen in der Agenturküche bis Mitternacht. Doch dahinter lag eine Müdigkeit, die ich nicht benennen konnte. Ich blendete aus, wich aus, ging weiter. Immer weiter.

Emotionen? Zu anstrengend. Gedanken? Zu viele. Ich war gut darin, für andere da zu sein – aber ich war nie da für mich.

Ich habe viele Umwege gebraucht, bis ich Zugang zu mir selbst fand. Ein 10-tägiges Vipassana Schweigeretreat, eine Ausbildung zur systemischen Coachin und kreativen Prozessbegleiterin, Stille, ein MBSR-Kurs. Und zuletzt Mama werden. Es hat nicht alles sofort Wirkung gezeigt. Es war definitiv nicht alles leicht. Aber wirksam.

Heute weiß ich: Achtsamkeit ist kein Zustand, den man erreicht. Sie ist ein Raum, in dem man sich wiederfindet.

Nicht stundenlang auf dem Meditationskissen. Sondern mitten im Alltag. In kleinen Momenten. In der Art, wie man sich selbst begegnet.

Ich schreibe diesen Artikel, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie tief Achtsamkeit wirken kann. Und weil ich weiß, wie viele kreative Köpfe da draußen – ob selbstständig oder angestellt – genau das erleben: Sie lieben, was sie tun. Und sind trotzdem erschöpft. Sie denken viel. Fühlen viel. Und achten zu wenig auf sich. Sie geben alles – und wissen manchmal nicht mehr, wer sie eigentlich sind.

Für euch schreibe ich. Für dich.

Denn: Achtsamkeit ist nichts, was du „noch schaffen“ musst. Sie ist etwas, das dich auffängt. Ein innerer Ort, an den du zurückkehren kannst.

Hier teile ich acht alltagstaugliche Wege, wie du Achtsamkeit in dein kreatives Leben bringen kannst – nicht als weiteres To-do, sondern als Einladung zur Verbindung.

Starte bei dir – nicht im Außen

Stell dir vor: Dein Wecker klingelt. Noch bevor du die Augen richtig geöffnet hast, ist deine Hand schon am Handy. Mails, Slack, Pushnachrichten. Noch nicht mal aufgestanden – und schon wieder „on“.

Was wäre, wenn du deinen Tag anders beginnen würdest? Mit dir. Mit einem bewussten Moment.

Nimm dir morgens 2 Minuten Zeit. Bleib liegen oder setz dich auf. Spüre deinen Atem. Deine Auflageflächen. Frag dich: Wie geht es mir gerade? Was ist da? Du musst nichts beantworten. Nur zuhören.

Dieser einfache Check-in öffnet eine Verbindung zwischen deinem Tag und deinem Inneren. Zwischen Funktionieren und Fühlen.

Fokus statt Dauerrauschen

Kennst du das: Du willst „nur kurz“ an einem Konzept arbeiten. Doch dann kommen neue Mails. LinkedIn blinkt. Plötzlich ist eine Stunde vergangen und du bist erschöpft – ohne das Gefühl, etwas wirklich geschafft zu haben.

Achtsamkeit bedeutet auch: bewusst mit deiner Energie umgehen. Ich arbeite mit Fokus-Sprints: 25 Minuten konzentriert arbeiten, dann 5 Minuten bewusst pausieren. Kein Multitasking, kein ständiges Switchen. Nur eine Sache.

In der Pause: aufstehen, atmen, die Schultern kreisen. Vielleicht am Fenster stehen und die Bäume betrachten. Es klingt banal. Aber dein Nervensystem merkt den Unterschied.

Pausen ohne Produktivitätsdruck

Manchmal denke ich: Wir haben selbst unsere Pausen optimiert. Journaling, Breathwork, Bio-Snack. Alles muss irgendwie „sinnvoll“ sein.

Was, wenn eine Pause einfach nur das ist: Pause.

Setz dich 5 Minuten aufs Sofa. Schau aus dem Fenster. Trink Wasser. Lass deinen Blick schweifen, ohne Ziel. Diese Art von Pause gibt deinem Gehirn Raum, sich zu sortieren. Und dir das Gefühl zurück, dass du mehr bist als deine Leistung.

Check-in mit deiner inneren Batterie

Du hast ein inneres Energielevel – jeden Tag. Und genauso wie dein Handy, brauchst auch du manchmal ein Ladegerät.

Nimm dir einmal am Tag 30 Sekunden und frage dich: Wie voll ist meine Batterie gerade von 1 bis 10? Und: Was brauche ich, um sie wieder ein bisschen aufzuladen?

Vielleicht ist es ein früher Feierabend. Oder ein Espresso mit Stille. Oder auch: Etwas zu Ende bringen, das schon lange offen ist. Ladezeiten sind individuell – aber sie beginnen mit dieser Frage.

Wenn sich das Gedankenkarussell dreht…

Du kennst es. Ein Feedback hat dich getroffen. Oder du hast „nur mal kurz“ die Website oder den LinkedIn-Feed anderer angeschaut – und plötzlich fühlst du dich klein, zweifelnd, rastlos.

Leg dir ein Achtsamkeitsbuch an. Oder eine Notiz in deinem Handy. Schreib dir 3 Sätze, wenn dein Kopf laut wird:

  • Ich darf mir Zeit lassen.
  • Ich mache es in meinem Tempo.
  • Ich muss nicht perfekt sein, um wertvoll zu sein.

 

Das klingt einfach. Aber Worte können dich zurück in deine Kraft bringen. Besonders, wenn sie von dir kommen.

Schaffe dir achtsame Übergänge

Kennst du das Gefühl, wenn dein Kopf noch im letzten Meeting hängt, aber du schon in der nächsten Präsentation performen sollst? Wenn du gedanklich noch bei der Mail bist, die du gerade abgeschickt hast – und parallel versuchst, kreativ zu sein?

Unser Alltag besteht aus ständigen Übergängen. Doch wir rauschen oft von einem To-do ins nächste, ohne wirklich anzukommen.

Was hilft: Mini-Übergänge. Achtsame Pausen, die dich wieder bei dir selbst landen lassen. Das können drei tiefe Atemzüge am geöffneten Fenster sein. Eine Minute Bewegung, in der du bewusst aussteigst. Oder der kurze Moment, in dem du dich fragst: Was brauche ich jetzt, bevor ich weitermache?

Diese kleinen Rituale schaffen mehr als Entspannung. Sie sind wie emotionale Reset-Buttons. Sie holen dich aus dem Autopiloten – und zurück in deine Präsenz. Und genau da entsteht Raum: für neue Gedanken, für echte Konzentration, für dich.

Feiere, was gelungen ist

Viele meiner Coachees sind extrem selbstkritisch. „Ja, das war okay, aber…“ – kennst du diese Gedanken?

Frag dich am Ende des Tages: Was ist mir heute gut gelungen? Schreib es auf. Sag es laut. Feier es.

Ob du eine gute Grenze gesetzt hast. Etwas abgesagt hast. Klar kommuniziert hast. Oder einfach gut für dich gesorgt hast. Es zählt. Denn wenn du dich selbst wertschätzt, gibst du anderen die Erlaubnis, es auch zu tun.

Du darfst immer wieder neu anfangen

Du wirst Phasen haben, in denen nichts von all den genannten Punkten klappt. In denen du reingezogen wirst in Stress, Vergleiche, alte Muster.

Und das ist okay.

Achtsamkeit ist kein Ziel. Kein Zustand, den man erreicht. Sondern ein Zurückkommen. Immer wieder.

Mit Weichheit. Mit Neugier. Mit dir.

 


Ein Geschenk für dich

Wenn du spürst: „Ich will mehr davon. Aber langsam. In meinem Tempo.“ – dann habe ich etwas für dich.

Ich schenke dir meine 10-Minuten-Meditation für kreative Selbstständige. Eine Einladung, kurz anzuhalten, zu spüren, dich neu auszurichten. Kein Chichi, kein Druck. Einfach du mit dir.

Du bekommst sie direkt mit meinem Newsletter MINDFUL INSIGHTS – darin teile ich achtsame Impulse, kleine Geschichten und ehrliche Gedanken für deinen Weg zwischen Kreativität und Klarheit.

👉 Hier geht’s zur Meditation & Anmeldung.

 


Zum Schluss

Du musst nicht alles umkrempeln. Nicht radikal meditieren. Nicht immer ruhig bleiben.

Aber du darfst anfangen, dich selbst wahrzunehmen. Dich selbst wieder ernst zu nehmen. Und dich liebevoll zu begleiten auf deinem Weg.

Achtsamkeit ist nicht still. Sie ist ehrlich. Und wenn du bereit bist, zuzuhören, kann sie genau der Wendepunkt sein, nach dem du gesucht hast.

Ich freue mich, wenn du etwas für dich mitnehmen konntest.

Von Herz zu Herz,
Lina


Über Lina

Lina Escherhaus ist systemische Coachin für achtsame Selbstführung und arbeitet als Senior Creative Consultant in einer Markenagentur. Mit Plusmind begleitet sie kreative Selbstständige und Angestellte dabei, mehr innere Klarheit, emotionale Stabilität und echte Selbstverbindung zu finden – jenseits von Perfektionismus, Stress und ständiger Selbstoptimierung.

Sie kombiniert ihre Erfahrung aus über 10 Jahren Agenturleben mit fundierten Methoden aus Achtsamkeit, Coaching und Meditation – ehrlich, warm, alltagstauglich und echt.

Mehr über Lina & ihre Arbeit: www.plusmind.de
Inspiration auf Instagram: @plusmind.coaching
Meditation, Impulse & Newsletter: 10 Minuten Achtsamkeit

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